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Pädagogische Arbeit

Bildung

Eine Kita ist immer auch Bildungsort. Bildung beginnt mit der Geburt. Von Anfang an setzen sich die Kinder aktiv und neugierig mit der Welt auseinander und entwickeln nach und nach ein Verständnis von Zusammenhängen. Mit fortlaufendem Alter erweitern und erneuern sie ihr Bild von der Welt. In jeder Entwicklungsphase stehen andere alters- und entwicklungsbedingte Gegebenheiten im Vordergrund. Das Kind ist Akteur seiner Entwicklung. Bildung zielt nicht in erster Linie auf eine Zunahme von Fachwissen und kognitiven Kompetenzen, sondern ist eine umfassende Persönlichkeitsentwicklung, mit dem Ziel sich selbstbestimmt und mit sozialer Teilhabe zu entfalten. Ein Kind, das gerade laufen lernt geht in der Tätigkeit bezogen auf Bewegung auf, während ein anderes Kind immer wieder das gleiche Puzzle macht, weil es stolz auf seine Fertigkeit ist. Bildung ist Selbstbildung und in unserer Kita haben die Kinder die Möglichkeit verschiedene Bildungsprozesse individuell zu gestalten und sich selbst zu bilden. Dafür haben wir unsere Räume nach Themenbereichen eingerichtet und begleiten die Kinder durch Bildungsprozesse.

Mit dem Bildungsbuch machen wir die Bildung des Kindes sichtbar. Jedes Kind führt mit seiner Bezugserzieher*in dieses Bildungsbuch, in dem die Entwicklung des Kindes durch Fotogeschichten, Interviews oder Briefe von der Erzieher*in dokumentiert wird. Das Kind gestaltet selbst mit und entscheidet im Dialog mit der Bezugserzieher*in was hineinkommt. Auch selbstgemalte Bilder finden darin Platz, sodass Eltern und Kinder die Entwicklung nachvollziehen können. Das Bildungsbuch begleitet das Kind während seiner gesamten Zeit in unserer Einrichtung und wächst mit ihm. Sogar Erlebnisse von zu Hause können hier gesammelt werden, um die Lebenswelt des Kindes festzuhalten. Die Inhalte des Buches dienen als Grundlage für die Entwicklungsgespräche. Zum Ende der Kita-Zeit wird das Buch der Familie ausgehändigt und nach Hause mitgenommen.

Ein grundsätzlicher Informationsaustausch über das einzelne Kind ist uns wichtig. Die Entwicklungsdokumentation machen wir für die Eltern transparent, indem wir den Eltern Entwicklungsgespräche für ihre Kinder anbieten, welche außerhalb der Regelbetreuungszeit durch die/den jeweilige/n pädagogische/n Mitarbeiter*in stattfinden. Um den Geburtstag des Kindes herum führen wir ein Entwicklungsgespräch, bei dem wir die Eltern über den aktuellen Entwicklungsstand des Kindes informieren. Wir benutzen im Elementarbereich das Instrument Kompik, bei dem die Kinder zu elf Entwicklungsbereichen beobachtet und eingeschätzt werden. In der Krippe nutzen wir die Entwicklungstabelle nach Kuno Beller.

Offene Arbeit

Unser Haus ist ein offenes Haus. Dies spiegelt sich sowohl in den Räumlichkeiten als auch in der Umsetzung unseres Konzeptes wider. Unsere Gruppenräume sind Funktionsräume, die nach den bestimmten Bereichen eingerichtet sind. Dabei legen wir großen Wert auf Klarheit, Überschaubarkeit und Eindeutigkeit der Räume und Materialien.

Die Umsetzung unseres Konzeptes bedeutet, dass die Türen der einzelnen Funktionsräume geöffnet sind. Die Kinder erhalten die Möglichkeit, sich in freigewählten Spielgruppen mit Aktivitäten und Spielpartner*innen ihrer Wahl auseinanderzusetzen. So können die Kinder sich gegenseitig wahrnehmen, Beziehungen aufbauen, zusammen spielen und soziale Fertigkeiten entwickeln. Jeden Tag gibt es in den Räumen Angebote, die entsprechend und selbsterklärend sind und die Kinder auffordern, aktiv zu werden. Sie können sich je nach Interesse und Bedürfnis ihren Spielort und Raum selber wählen. Die pädagogischen Fachkräfte leiten die Kinder bei gezielten Angeboten, Projekten und im Freispiel an. Sie halten sich aber zurück sobald die Kinder selbst tätig werden.

Im Krippenbereich teilen sich die beiden Gruppen einen Kreativraum und zwei Gruppenräume für die Angebote. Ein Gruppenraum ist mehr auf den Schwerpunkt Motorik eingerichtet. Während der anderen Raum das Spiel, verschiedene Materialien und individuelle Erkundung in den Mittelpunkt stellt. Es besteht die Möglichkeit, die Bereiche zu tauschen. Die Krippenkinder, die in unseren Elementarbereich wechseln sollen, kommen auch zwischendurch in die Kita, um die neuen Räume kennenzulernen.

Erziehungspartnerschaft

Die Kindertagsstätte definiert sich als familienergänzende und familienunterstützende Einrichtung zur Bildung, Erziehung und Betreuung von Kindern.

Um eine möglichst konstruktive Zusammenarbeit und hohe Zufriedenheit zu erreichen, ist es wichtig, alle Erwartungen und Wünsche, aber auch Pflichten zu erkennen und größtmöglich umzusetzen. Die Eltern werden von uns genauso beteiligt wie ihre Kinder. Für uns ist es wichtig die Familien mit ihrer Lebensweise, ihren Erziehungsvorstellungen und ihren Gewohnheiten kennen zu lernen. Gemeinsam wollen wir die Entwicklung der Kinder individuell unterstützen und sehen deshalb den gegenseitigen Austausch als Basis.

Elterngespräche

Wir bieten für eine optimierte Arbeit mit den Kindern Elterngespräche an, in denen es sowohl um Sorgen, Wünsche und Ängste der Sorgeberechtigten geht, als auch um einen grundsätzlichen Informationsaustausch über die Kinder. Für einen guten Start findet das erste Gespräch mit der Leitung zur Aufnahme statt und das Gruppenaufnahmegespräch (Anamnesegespräch) schon vor der Aufnahme der Kinder mit den Bezugsbetreuer*innen.

Elternabende

Der erste Elternabend findet ca. 6 Wochen nach dem Start des neuen Kitajahres statt. Hierzu lädt die Kitaleitung ein. An diesem Abend werden die Elternvertreter*innen gewählt. Ein weiterer Elternabend findet dann im Frühjahr statt.

Elternbeirat

Wir beteiligen die Eltern an wesentlichen Entscheidungen, die die Kindertagesstätte betreffen. Zu Beginn eines Kitajahres werden pro Gruppe ein bis zwei Elternvertreter*innen gewählt. Diese Vertreter*innen sollen die Interessen der Eltern und Kinder wahrnehmen. Aus dem Kreis dieser Elternvertreter*innen werden Abgeordnete in den Kita-Beirat gewählt. Der Kita-Beirat trifft sich regelmäßig und setzt sich zu gleichen Teilen aus Trägervertreter*innen, den Eltern und den Kitaleitungen zusammen.

Unser Ziel ist eine offene Kindertagesstättenarbeit. Deshalb wünschen wir uns Interesse der Eltern an unserer pädagogischen Arbeit mit den Kindern sowie eine Rückmeldung von ihnen, wann immer sie es benötigen.

Partizipation und Kinderrat

Innerhalb des Kita-Alltags gewähren wir den Kindern Zugang zu erwachsenen Meinungsbildern und beteiligen sie an Entscheidungsprozessen. In unserem Haus wird Partizipation gelebt. Dies bedeutet, dass die Kinder das Recht haben mitzusprechen, teilzunehmen, abzustimmen und von den Erwachsenen begleitet und unterstützt zu werden. Auch Äußerungen von Kindern, die sich nicht aktiv sprachlich mitteilen können, werden wahrgenommen.

Als feste Institution haben wir einen Kinderrat, der sich aus Gruppensprecher*innen aller Bezugsgruppen zusammensetzt. Regelmäßig trifft sich der Kinderrat mit den zwei Vertrauenserzieher*innen, die durch die Kinder gewählt werden. Hier werden Dinge, die die gesamte Einrichtung betreffen mit den Kindern und den Erzieher*innen aufgegriffen, diskutiert und besprochen. Die Kinder des Kinderrats tragen die Ergebnisse dann in ihre Bezugsgruppen. 

Da Bildung in der Kindheit von uns in erster Linie als Selbstbildung begriffen wird und Bildung voraussetzt, dass Kinder die Erfahrung machen, in ihren eigenen Angelegenheiten ernst genommen zu werden, wird klar, dass wir Partizipation als wesentlichen Faktor von Bildungsförderung sehen. Bildung ist ohne Beteiligung der Kinder und die Einbindung ihrer Eltern nicht möglich. Partizipation erleben Kinder in den Beziehungen zwischen Erwachsenen und Kindern und in strukturell verankerten Beteiligungsmöglichkeiten unserer Kindertagesstätte. Die Beteiligung ist in unserer Verfassung verankert. In unserer Kinderverfassung sind die Rechte der Kinder festgehalten und die Grundsätze der Partizipation umgesetzt. Unsere Kinder werden durch den Kinderrat und die Kindervollversammlung an strukturellen Entscheidungen der Kita beteiligt .

Partizipation in der Krippe

Am besten lernt der Mensch, wenn er in Prozesse eingebunden wird und dabei liebevolle Begleitung erfährt. Deshalb beginnt Partizipation schon in der Eingewöhnungszeit der Krippenkinder. Das Kind entscheidet selbst, von wem es gewickelt werden möchte, was es essen möchte oder welches Lied es gern gemeinsam singen will. So oft wie möglich werden die Kinder in Entscheidungen innerhalb des Krippenalltags altersentsprechend eingebunden ohne sie dabei zu überfordern.

Projekte und Angebote

Angebote

Täglich können die Kinder ihre Tagesaktivität für den Vormittag auswählen. Es werden verschieden Angebote aus den Bildungsbereichen zusammengestellt und jeden Morgen an einer Tafel im Flur präsentiert. Anhand von Fotos oder Piktogrammen können die Kinder sich selbstständig informieren und auswählen.

Neben den Angeboten, die im Haus stattfinden, gehen wir mit den Kindern auch regelmäßig in die Bewegungshalle, zur Wassergewöhnung in die Schwimmhalle und besuchen im Schulprojekt die Segeberger Grundschulen.

Zu unseren regelmäßigen Angeboten gehören:

  • Bücherzauber und Kamishibai
  • Entspannungseinheiten
  • Kochen und Backen
  • Forschen und Experimentieren
  • Besuche im Altenheim
  • Umweltbildung
  • Waldausflüge

Freispiel

In unserem Konzept der offenen Arbeit ist das Freispiel eine bewusst eingesetzte Methode. Den Kindern wird in der Freispielphase die Möglichkeit gegeben, ohne Vorgaben Spiele frei zu entwickeln und zu gestalten. So können sie kreativ sein, neue Fertigkeiten entwickeln und Erlebtes aufarbeiten. Die Funktionsräume werden mit ausgewählten Materialien als vorbereitete Umgebung hergerichtet und erleichtern den Kindern so den Einstieg in das Spiel. Die Pädagog*innen haben dabei im Blick, dass zuviel Spielgegenstände die Auswahl des einzelnen Kindes erschweren können und immer dasselbe langweilig werden könnte. Die Phase des Freispiels nutzen die pädagogischen Fachkräfte zur gezielten Beobachtung und können so auf individuelle Bedürfnisse jedes einzelnen Kindes reagieren. Sie stehen als Ansprechpartner*in immer zur Verfügung. Das Freispiel ist besonders wertvoll, weil alle Entwicklungsbereiche des Kindes angesprochen werden.

Krippenangebote

Die Angebote in der Krippe werden auch gruppenübergreifend an das Alter, das Bedürfnis und das Interesse jedes einzelnen Kindes angepasst. Die Krippenkinder erobern sich ihre Welt hauptsächlich durch ihr Spiel. Deswegen leiten wir ihr Spiel mit unterschiedlichen Materialien, Fingerspielen, Liedern, Ritualen und ersten Bastelangeboten an.

Die größeren Krippenkinder gehen einmal wöchentlich in die Bewegungshalle und die kleineren Krippenkinder nutzen den Aktionsraum der Kita für Bewegungsangebote.

Übergänge und Eingewöhnung

Eingewöhnung:
Die Eingewöhnung unterstützt den sanften Übergang vom Elternhaus zur Krippe, von der Krippe in die Kita und von der Kita in die Schule. Je nach Alter und individuellen Bedürfnissen des Kindes verändert sich die Dauer der Eingewöhnung.
Ziel der Eingewöhnung ist es, allmählich neue Gegebenheiten und neue Bezugspersonen kennen zu lernen und Sicherheit bei der neuen Bezugsperson zu finden. Diesen Prozess gestalten wir in Anlehnung an das Berliner Modell.


Der Übergang vom Elternhaus in die Krippe:
Zum ersten Mal löst sich das Kind von zu Hause und erkundet eine neue Umgebung und neue Menschen. Hierbei begleiten wir liebevoll die Familien. Vor der Aufnahme finden erste Gespräche statt und Sie besuchen gemeinsam mit Ihrem Kind die Krippengruppe und deren Erzieher*innen. Die Verweilzeit wird zunehmend verlängert, bis Ihr Kind der neuen Bezugsperson vertraut. In dieser Zeit sprechen Sie sich eng mit den Betreuungspersonen unserer Einrichtung ab.


Der Übergang von der Krippe in die Kita:
Voraussetzung für den Wechsel in den Elementarbereich ist die Anmeldung über das Elternportal. Kinder, die in den Kita-Elementar-Bereich wechseln, sind schon etwas älter, als beim Start in der Krippe. Dennoch unterstützen wir mit Ihnen gemeinsam die Eingewöhnung. Sobald Sie den Betreuungsvertrag bei uns unterschrieben haben nimmt die neue Bezugspädagog*in Kontakt zur Krippenpädagog*in auf und lernt dann Ihr Kind in der ihm bekannten Krippenumgebung kennen. Im fachlichen Austausch werden hilfreiche Informationen für den Übergang weitergegeben. Parallel dazu haben Sie, im Anschluss an den ersten Elternabend, Gelegenheit die neuen KiTa-Bezugspädagog*in persönlich kennen zu lernen. Beim ersten Gespräch und einem ersten Schnuppertag begleiten Sie Ihr Kind. Die Krippenkinder aus unserem Anbau kommen sicher auch schon mal zwischendurch in die Kita, um die neuen Räume zu erkunden. Dennoch sollten Sie sich als Eltern Zeit nehmen, um Ihr Kind während der Eingewöhnung zu begleiten. Wir möchten alle Kinder behutsam in die Räume und den Tagesablauf eingewöhnen.


Der Übergang von der Kita in die Schule:
Die angehenden Schulkinder besuchen im Vorwege schon in ihrer Schulgruppe die Grundschule. Sie lernen die Schul-Räumlichkeiten kennen und absolvieren in einem Klassenraum verschiedene Aufgaben. In der Kita werden die angehenden Schulkinder mit speziellen Angeboten, wie zum Beispiel Wuppi für Vorschulkinder, auf ihren Schulstart vorbereitet.

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